Methoden

Ich arbeite nach einem integrativen Ansatz mit individuell massgeschneiderter Therapieplanung. Hierbei werden die Wirkfaktoren der Psychotherapie berücksichtigt:

  • Therapeutische Beziehung: wertschätzend, authentisch, wohlwollend und sicher.
  • Ressourcenaktivierung: Aktivierung von positiven Möglichkeiten, Fertigkeiten und Kompetenzen sowie Aufbau von neuen Stärken, grundsätzlich wohlwollende Sichtweise des Menschen.
  • Problemaktualisierung: Die Schwierigkeiten werden erlebbar gemacht mittels emotionsorientierten Interventionen und können dann spürbar verändert werden.
  • Problembewältigung: Konkrete Tools für die gewünschte Veränderung werden eingeübt und umgesetzt. Sie erleben Selbstwirksamkeit. 
  • Motivationale Klärung: Ihre Wünsche und Befürchtungen werden geklärt, Sie lernen sich besser verstehen und kennen und können Ihr Erleben in ein Erklärungsmodell integrieren. 

Ich arbeite schwerpunktmässig mit Schematherapie und Compassion Focused Therapy. Je nach Zielsetzung und Bedarf fliessen weitere Ansätze der kognitiven Verhaltenstherapie, ACT, MSC, PEM ein.

Ich arbeite vor Ort und virtuell, auf deutsch oder englisch.


Schematherapie

Schematherapie nach Jeffrey Young ist eine integrative Psychotherapie und verbindet verhaltenstherapeutische, psychodynamische und gestalttherapeutische Elemente. Sie geht davon aus, dass in der Biographie sogenannte Schemata entstehen können, wenn die Grundbedürfnisse nach Bindung, Selbstwert, Autonomie und Kontrolle sowie Lusterleben verletzt werden. Ein Schema ist ein umfassendes Muster aus Erinnerungen, Kognitionen, Emotionen und Körperempfindungen (Bsp. Schema „Unzulänglichkeit“ – ich bin nichts wert- Schamgefühle, Anspannung usw.) und ist nicht immer bewusst. In schwierigen Lebenssituationen entwickeln Menschen Bewältigungsstrategien, um innere Spannungszustände abzubauen. Diese Erlebens- und Verhaltensmuster (Modi) können heutzutage wieder durch bestimmte Ereignisse ausgelöst werden. Möglicherweise sind sie nicht mehr hilfreich und können z.B. zu zwischenmenschlichen Schwierigkeiten führen. 

In der Therapie werden emotionsorientierte Interventionen eingesetzt, um die „alten wunden Punkte“ oder Schemata zu aktivieren, im Kontext einzubetten und dann konstruktiv zu verändern. Dem Patienten wird ein schlüssiges Erklärungsmodell dargelegt und es wird darauf hingearbeitet, einen „gesunden Erwachsenenteil“ aufzubauen, welcher selbstfürsorglich, wohlwollend und selbstwirksam ist. 


Compassion Focused Therapy

Compassion-focused Therapy (CFT) ist eine Psychotherapie, welche von Paul Gilbert entwickelt wurde. CFT zielt darauf hin, die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden zu unterstützen, indem wir lernen, uns selbst gegenüber und anderen Menschen gegenüber wohlwollend und mitfühlend zu begegnen. Wissenschaftliche Studien belegen, dass die Entwicklung und Anwendung von (Selbst-) Mitgefühl zu einer besseren Emotionsregulation, zu mehr Resilienz im Umgang mit schwierigen Situationen sowie zu einer Reduktion von Selbstkritik, Scham, Ängstlichkeit und Depressivität führt. 

In der Therapie werden Erklärungsmodelle angeboten, welche aufzeigen wie wir Menschen evolutionsbedingt funktionieren, hierbei werden neurowissenschaftliche Befunde als auch Wissen aus der Bindungsforschung integriert. Verhalten und Erlebensweisen werden normalisiert und aufgezeigt, dass Leid zum Leben dazugehört und wir Menschen gewissermassen mit unserem Erleben und Gefühlen alle „im selben Boot“ sitzen. 

Techniken aus der Buddhistischen Psychologie wie Meditationen und Achtsamkeitsübungen sowie emotionsorientierte Interventionen werden umgesetzt. 

“Tolerating cracks is part of being alive.”

― Siri Hustvedt, The Summer Without Men


Kognitive Verhaltenstherapie

Mit Hilfe der Kognitiven Verhaltenstherapie (KVT) werden konkrete Probleme im Hier und Jetzt lösungsorientiert angegangen. Die KVT ist pragmatisch ausgelegt und eignet sich gut, bestimmte Verhaltensweisen neu zu erlernen, einzuüben und nachhaltig zu verändern. Dem Verhalten zugrunde liegende Denkprozesse (Kognitionen) wie Überzeugungen, Vorstellungen, Zuschreibungen, Befürchtungen usw. werden ebenfalls geklärt, hinterfragt und verändert. Das Therapieziel wird zu Beginn der Therapie sorgfältig geklärt und definiert. Es werden konkrete Übungen umgesetzt, wie die Konfrontation mit angstauslösenden Situationen oder das Einüben von sozialen Kompetenzen in Rollenspielen. Wichtig ist, dass neue, korrigierende Erfahrungen gemacht werden können. Ferner stelle die KVT „Hilfe zur Selbsthilfe“ dar, so dass die erworbenen Kompetenzen selbständig im Alltagsleben angewendet werden können. 

„Angst ist die Möglichkeit der Freiheit“

— Sören Kierkegaard


Akzeptance and Commitment Therapy (ACT)

Die Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) ist eine Weiterentwicklung der KVT und verbindet die Verhaltenstherapie mit achtsamkeits- und akzeptanzbasierten Interventionen. Es geht nicht darum, emotionale Probleme loszuwerden, sondern ihnen mit  Akzeptanz, Achtsamkeit und Mitgefühl offen zu begegnen. Gleichzeitig werden die individuellen Werte und Lebensziele geklärt, aus denen konkrete Handlungsabsichten (commitments) abgeleitet werden. 

“People can’t help what they feel. It’s what they do that counts”

― Siri Hustvedt, What I Loved


Paartherapie

Der Pragmatisch Erfahrungsorientierte Ansatz nach Prof. Brent Atkinson ist eine Paartherapie, welche auf den Erkenntnissen der Neurowissenschaften und auf der Bindungsforschung basiert und sowohl für Paare als auch für Beziehungen allgemein sowie in der Einzeltherapie anwendbar ist. Gemäss Forschungsergebnissen (siehe hierzu die vielen Werke von Prof. John Gottman) können erfolgreiche von nicht erfolgreichen Beziehungen aufgrund von verschiedenen Verhaltensweisen vorhergesagt werden. Besonders wichtig ist hiernach, wie ein Partner in einer Konfliktsituation auf den anderen Partner reagiert, wenn sie emotional aktiviert ist. Ungünstig ist u.a. Kritik, Rechtfertigung, Rückzug oder Verachtung. Hilfreich ist eine grundsätzliche Bereitschaft, die Perspektive des Gegenübers einzunehmen und zu validieren, ihm keine negativen Attribute zuzuschreiben und auf eine konstruktive Art die eigenen Bedürfnisse zu vertreten. Zentral ist die Bereitschaft jedes Partners, Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen. Es werden konkrete Strategien der Emotionsregulation eingeübt und auf eine pragmatische und lösungsorientierte Weise Kommunikations- und Konfliktfertigkeiten eingeübt und umgesetzt. 

In der Paartherapie erweitere ich diese Methode gerne mit Ansätzen der Emotionsfokussierten Paartherapie nach Sue Johnson, Paartherapie nach John Gottman sowie mit der Schematherapie für Paare. 

“It’s a mystery of human chemistry and I don’t understand it, some people, as far as their senses are concerned, just feel like home.”

― Nick Hornby, High Fidelity

Bild: Martin Creed. Work No. 975 EVERYTHING IS GOING TO BE ALRIGHT, Scottish National Gallery of Modern Art.